Am Sonntag, den 15.05.2022 sind wir ins Walis nach Jeizinen gefahren und haben das Herdenschutzzentrum «Hof Allegro» besucht. Es war ein sehr schöner und interessanter Tag. Da Iwan am Vortag am GP von Bern teilgenommen hat, sind wir am Morgen von Bern aus Richtung Wallis losgefahren. Bereits die Fahrt war äusserts spannend, da wir zum ersten Mal mit dem Autozug am Lötschberg gefahren sind. Als wir in Gampel ankamen mussten wir uns erst ein wenig orientieren, um die Bergstrasse nach Jeizinen zu finden. Obwohl die Strasse sehr kurvenreich ist, sind wir sehr gut angekommen und sind zu den anderen vom Klub gestossen. Das Mittagessen haben wir leider verpasst, wir hatten jedoch noch genügend Zeit einen Kaffee zu trinken und eine Glace zum Dessert zu essen. Da haben wir auch den Besitzer des Hof Allegro Walti kennengelernt.
Nach dem Dessert sind wir mit Walti zu einer kleinen Erhöhung mit perfektem Blick auf die Walliser berge gelaufen. Es war eine wunderschöne Kulisse für seinen Vortrag. Er erzählte uns von der Problematik des Wolfes, von Bären und auch von Geiern, welche Schafe und andere Tiere bedrohen. Die Geschichte begann in seiner Kindheit und es ist ihm hervorragend gelungen, sein Publikum durch diese spannende Zeit zu führen. Es war teilweise, als ob man selbst da war.
Walti hat die Problematik und die Entstehung seines Hofes mit den Herdenschutzhunden sehr bildlich und symphytisch präsentiert.
Nach der Präsentation sind wir ungefähr 10 Minuten zum Hof Allegro mit seinen aktuell 4 Herdenschutzhunden spaziert. Die Hunde haben uns mit grosser Freude empfangen, jedoch stets die hinter ihnen versammelte Schafherde im Blickfeld gehabt und geschützt. Man spürte förmlich, dass die Hunde eine Berufung haben und diese auch sehr ernst nehmen. Es war ein sehr bereicherndes Erlebnis und wir konnten sehr viel dabei über unsere eigene Hündin lernen.
Nachdem wir ausgiebig Fotos gemacht, diskutiert und gelacht haben, sind wir gemeinsam wieder zurück ins Dorf gelaufen. Dort haben wir noch einen Kaffee oder sonst ein Erfrischungsgetränk getrunken und miteinander geplaudert. Nach einem sehr schönen und bereichernden Nachmittag sind dann alle wieder heimgefahren.
Uns bleibt ein sehr schöner und gesellschaftlicher Tag in Erinnerung und wir sind Elsbeth, Bettina und Walti sehr dankbar, dass sie uns dies ermöglicht haben.
Wir freuen uns sehr auf weitere spannende Events des Klubs.
Rita & Iwan
Am Sonntag 15. Mai trafen wir uns im Wallis bei strahlend schönem Wetter. Wir waren leider nur ein kleines Grüppchen von gerade mal 12 Personen ¬ was bei aktuell 65 Klubmitgliedern wirklich nicht gerade überwältigend ist. All die Daheimgebliebenen haben echt etwas verpasst ...
Den Ort selbst fand ich eher enttäuschend, denn in einem Anflug typischer Städter-Nostalgie hatte ich mir ein urchiges Walliserdörfchen mit braun gebrannten Holzhäusern erhofft. Das moderne Bau(un)wesen hat aber leider auch vor Jeizinen nicht Halt gemacht, so dass man sich mit dessen geographischer Lage hoch über dem Rhonetal und der fantastischen Aussicht auf die umliegenden Berge begnügen muss.
Umso urchiger aber ist die Person Walter Hildbrands, ein echter Schweizer Bergler mit grauem Schnauzbart und Dächlikappe ... fehlte nur noch die rauchende Pfeife im Mundwinkel (auf die hat er vermutlich im Laufe der Zeit zu verzichten gelernt). Walter ist der Gründer des Herdenschutzzentrums Jeizinen und zugleich einer der führenden Herdenschutzhunde-Ausbildner der Schweiz. Er empfing uns in der Dorfbeiz, wo wir erst alle eine Pizza genossen, und führte uns danach zum Dorf hinaus an einen wunderschönen Aussichtspunkt. Vor der Kulisse des Rhonetals und schneebedeckter Gipfel erzählte er uns von den Anfängen des Herdenschutzes im Wallis, von seinen einstigen Sorgen und Nöten, ja, sogar von Feindschaften und davon, dass seine Gegner mehrmals versucht hatten, seine Hunde mit Ködern zu vergiften. Als sie das hörten, stimmten die drei hinter uns angebundenen Herdenschutzhunde in lautstarkes Protestgebell ein. Sie waren sichtlich empört.
Dann schritten wir zum Höhepunkt des Tages. Walter führte uns auf die Weide zu den Schafen und ihren Aufpassern. Mit denen hatten meine Tochter, ich und unser Hund Vigo am Vorabend auf dem Spaziergang bereits Bekanntschaft gemacht. Sie hatten uns auf einer Strecke von ca. 1,5 km rund um das eingezäunte Schafgelände mit lautem Gebell verfolgt. Kein Wunder war mir und wahrscheinlich auch allen übrigen Teilnehmern etwas mulmig beim Betreten der Schaftweide. Walter gab einen sonderbaren Laut von sich und schon kamen die Schafe und Hunde auf uns losgerannt ... Ich hielt mich etwas zurück, verstand dann aber sehr schnell, dass uns in Gegenwart von Walter von Seiten der Hunde keinerlei Gefahr drohte, solange wir als Gruppe alle schön zusammenblieben. Matteo wagte einen Versuch und entfernte sich kurz von der Gruppe ... sofort wurde er von einem der drei Hunde verfolgt und angebellt (Die Szene wurde in einem kurzen Video festgehalten.). Ansonsten waren die weissen Riesen so zutraulich wie unsere eigenen Hunde zuhause. Sie liessen sich anfassen und forderten uns gar dazu auf, sie zu kraulen.
Bettina Schrank
Weitere Fotos vom Besuch des Herdenschutzhundezentrums in Jeizinen in der > Galerie und auf unserer Facebook-Seite.